„Das Münsterfeld ist und bleibt unser Zuhause – auch in Zukunft halten wir an diesem Standort fest“, sagt Thomas Klasmeier, Geschäftsführer der Klasmeier Kalibrier- und Messtechnik GmbH. Seit 2006 hat das Unternehmen seinen Sitz im Fuldaer Stadtviertel. Als zwei Jahre später die Interessengemeinschaft (IG) Münsterfeld Arbeiten und Leben in Fulda e.V. gegründet wurde, war der Betrieb von Anfang an als Mitglied dabei.
Ideale Bedingungen im Münsterfeld
Die Entwicklung des Münsterfelds sehe er nach wie vor positiv, so Klasmeier. „Es gibt eine gute Verkehrsanbindung und auch sonst ideale Bedingungen für uns als Firmenstandort.“ Was genau wird eigentlich hier am Fuldaer Standort gemacht? „Im Prinzip geht es bei uns zunächst einmal darum, Temperaturen exakt zu messen und zu kalibrieren“, erklärt der Geschäftsführer des Spezial-Unternehmens, das in Deutschland einzigartig ist. Und so gibt es für viele handelsübliche Elektrogeräte – von der Waschmaschine über den Backofen bis zum Fieberthermometer – Verbindungen ins Fuldaer Münsterfeld. Auch Temperaturanzeigen im Bordcomputer von Flugzeugen oder in Auto-Displays liefern mit Hilfe des Klasmeier-Teams exakte Werte nach deutscher und internationaler Norm.
Messen mit Quecksilber, Zinn, Argon …
Bei der Klasmeier GmbH selbst, in der Flemingstraße 12-14, ist es im Labor angenehm kühl. Konstante 21°C Raumtemperatur sorgen laut Thomas Klasmeier für optimale Funktion der Hightech-Kalibriereinrichtungen, die mit variablen Kalibratoren je nach Aufgabenfeld ganz unterschiedlich konzipiert sein können. Die Klasmeier-Expertinnen und Experten arbeiten mit Blockkalibratoren, Kalibrierbädern oder Kalibrieröfen. Gemessen wird zum Beispiel mit hochreinem Wasser, aber auch Silber, Quecksilber, Zink oder Zinn sowie den eher wenig bekannten Elementen Argon, Gallium und Indium.
Doch das Unternehmen Klasmeier ist nicht nur zum Messen und Kalibrieren zur Stelle. In der hauseigenen Manufaktur werden seit zehn Jahren in feiner Handarbeit eXacal Präzisionsthermometer hergestellt, die für präzise Temperaturmessungen oder als Labor-Normal in einem Temperaturbereich von -200°C bis 1200°C verwendet werden können.
1986 gegründet
Kleiner Blick zurück in die Geschichte des Unternehmens: Los ging’s 1986, als Thomas Klasmeiers Vater, Peter Klasmeier, sich als Ingenieur mit maßgeschneiderten Kalibrierungstechnologien für Kundenunternehmen selbstständig machte. „Damals gab es den Begriff Kalibrieren noch gar nicht“, sagt Thomas Klasmeier. Ob die Angaben der Thermometer der Norm entsprachen, hätten einst staatliche Eichämter geprüft. Thomas Klasmeier ist 2004 nach seinem Studium in die Geschäftsführung eingestiegen und hat das Unternehmen 2015 von seinem Vater übernommen. Seitdem hat Thomas Klasmeier das Kundenangebot für Industriebetriebe, Forschungsinstitute wie auch Hochschulen kontinuierlich erweitert.
„Bei den Temperaturkalibrierungen sind wir bundesweit führend, das kann niemand so gut wie wir“, sagt Thomas Klasmeier nicht ohne Stolz. Vereinfacht erklärt, prüfe man in einer Kalibrierung das betreffende Thermometer, oder besser gesagt den Prototypen des Herstellers, auf seine Genauigkeit, zum Beispiel mit einem höherwertigen, um bis zu viermal genaueren Referenzthermometer. „Dafür gibt es dann von unserem akkreditierten, herstellerunabhängigen Labor einen DAkkS-Kalibrierschein“, so der Diplom-Ingenieur. DAkkS steht dabei für Deutsche Akkreditierungsstelle. Neben der deutschen Akkreditierung hat das Klasmeier-Team außerdem die weltweit anerkannte Akkreditierung der ILAC MRA inne, einer internationalen Vereinigung von Akkreditierungsstellen.
Neue Akkreditierung und neues Produkt
Seit 2024 verfügt die Klasmeier GmbH über eine neue Akkreditierung zur Durchführung von Eignungsprüfungen. Zu den neuesten Produkten des Unternehmens zählen Standard-Platin-Widerstandsthermometer (SPRT) aus eigener Manufaktur, ebenfalls seit vergangenem Jahr erhältlich. „Für deren Herstellung haben wir eine Drahtwickelmaschine angeschafft und in Betrieb genommen, mit der wir hochpräzise Messwiderstände selbst fertigen können“, berichtet Thomas Klasmeier.
Bereits seit 1994 veranstaltet der Fuldaer Spezialbetrieb Seminare mit dem Themenschwerpunkt Temperaturmessung und Temperaturkalibrierung. Inzwischen hat das Unternehmen über 1.600 Teilnehmende in diesem Fachgebiet geschult. Viele von ihnen sind laut Thomas Klasmeier in DAkkS-Kalibrierlaboratorien tätig. „Auch Industrie und Forschung sind bei uns dabei.“ Besonders gefragt nach den Seminaren: KlasmeierCloud und KlasmeierConnect – für ergänzende, kostenfreie Informationen rund um die Seminarthemen sowie das Angebot zum Austausch mit Gruppen-Chat und Direktnachrichten – inklusive fachlichem Rat von Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung. Hier gibt’s Erklär-Videos, dort PDFs zum Download … „Unsere Kundinnen und Kunden haben großes Interesse daran. Das durchweg positive Feedback bestätigt den Mehrwert unserer digitalen Lösungen.“ Kurse gibt es als Präsenzveranstaltung oder auch online – das Unternehmen geht ganz flexibel auf die Wünsche der Teilnehmenden ein.
KI als Herausforderung und Chance
Thomas Klasmeier: „Der Markt ist sehr agil und hat sich stark gewandelt. Wir haben uns vom Händler mehr und mehr zum Hersteller und Dienstleister entwickelt. Die größte Herausforderung, aber auch Chance für uns als kleines Unternehmen stellt die Künstliche Intelligenz dar.“ Mit dem Umbau und der Modernisierung der Büroräume in der ersten Jahreshälfte 2025 hat das Unternehmen mit heute 15 Mitarbeitenden hierzu ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld geschaffen. Interessierten Schülerinnen und Schülern bietet die Klasmeier Kalibrier- und Messtechnik GmbH Praktika an. Thomas Klasmeier: „Einfach gerne bei uns melden.“
Weitere Infos zu Unternehmen und Leistungsportfolio sind abrufbar unter www.klasmeier.com.